Du möchtest deine Heizung modernisieren? MEIN LEBEN stellt drei regenerative Heizmöglichkeiten für Eigenheimbesitzer mit Vor- und Nachteilen vor: Pelletbrenner, Solarthermie und Wärmepumpe.
Während der Heizsaison hast du dich vielleicht auch gefragt, wie du in Zukunft klimafreundlicher heizen und den Energieverbrauch senken kannst. Immerhin ist die Heizung in privaten Haushalten der größte Energiefresser. Heizen und Kühlen von Gebäuden ist für 36 Prozent der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich. Der hohe Energieverbrauch belastet nicht nur das Portemonnaie, sondern auch die Umwelt. Im Energie-Trendmonitor 2022 sagen 71 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, dass sie zu einer "grüner Lebensweise" bereit sind. Auch die Politik fordert die Abschaltung der Heizungen auf Basis fossiler Energieträger wie Öl oder Gas und fördert den Umstieg auf klimafreundliche Alternativen.
Nachhaltig zu heizen erfordert zum einen eine effiziente Anlage, die mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Aber ganz wesentlich ist auch das eigene Heizverhalten. Deshalb stellt dir MEIN LEBEN die Vor- und Nachteile der drei regenerativen Heizmethoden Pelletheizung, Solarthermie und Wärmepumpe vor und zeigt dir, was du sonst noch tun kannst, um Heizenergie zu sparen.
Die Holzpellets zum Heizen werden aus Reststoffen hergestellt, die bei der Holzverarbeitung anfallen. Der Einsatz von Pellets ist aber nur dann nachhaltig, wenn nicht mehr gerodet wird, als auch nachwächst und die Pellets aus heimischer Produktion stammen. Denn lange Lieferwege schaden dem Klima. Die Pelletheizung ist in den vergangenen Jahren durch die stabilen und vergleichsweise niedrigen Kosten immer beliebter geworden. Eine Pelletheizung ist nicht mit einem Kohle- oder Holzofen zu vergleichen, der händisch befeuert wird. Für die Brennstoffzufuhr werden die Pellets automatisch aus dem Lagerraum oder Silo in den Verbrenner befördert.
Vorteile:
Nachteile:
Lies unseren Artikel Heizen mit Pellets, um mehr zu diesem Thema zu erfahren.
Eine Solarthermie-Anlage kann in den sonnigen Monaten von Mai bis September den kompletten Wärmebedarf eines Einfamilienhauses decken. In den kälteren und wolkenreichen Monaten steigt der Bedarf an warmem Wasser. Je nach Ausführung der Solarthermie lässt sich dann etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs abdecken. Aber auch 20 Prozent Einsparung lohnen sich, denn Sonnenenergie ist kostenlos, im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen. Solarthermische Anlagen werden deshalb mit anderen Heizsystemen kombiniert, zum Beispiel mit Pelletheizungen, Gasheizungen oder wasserführenden Öfen.
Bei der Solarthermie wird die Sonneneinstrahlung mithilfe von Solarkollektoren in Wärme für Warmwasser und Heizung umgewandelt. Dies ist deutlich weniger aufwändig als die Photovoltaik, bei der Strom aus Sonnenenergie gewonnen wird. Die auf dem Dach angebrachten Solarkollektoren werden von einer Flüssigkeit durchströmt, die von der Sonne erwärmt und über Rohrleitungen in den Solarspeicher geführt wird. Ein Solarkombi- oder ein Multifunktionsspeicher überträgt die Wärme auf Trinkwasser und Heizgerät. Im Winter ist die Sonneneinstrahlung geringer und der Wärmeertrag der Solarthermie hängt stark von der Wahl der Kollektoren ab ─ so sind Röhrenkollektoren im Winter deutlich effizienter als Flachkollektoren. Und auch mit einem richtigen Neigungswinkel der Kollektoren von 70 Grad lässt sich die Wärmegewinnung im Winter optimieren. Speicherlösungen, die die im Sommer generierte Wärme bis in den Winter konservieren, sind noch nicht auf dem Markt verfügbar.
Vorteile:
Nachteile:
Eine Wärmepumpe nutzt die in Luft, Wasser oder Erde gespeicherte Sonnenenergie und bringt diese thermische Energie mithilfe der Zusatzenergie Strom auf ein höheres Temperaturniveau. Der Strom macht dabei aber nur ein Viertel der insgesamt aufgewendeten Energie aus, um damit 100 Prozent Heizleistung zu generieren (im Verhältnis vier Kilowattstunden Wärme aus einer Kilowattstunde Strom). Wird dieser Strom durch alternative Energie erzeugt, lässt sich die Ökobilanz der Wärmepumpe noch steigern. Eine Wärmepumpenheizung eignet sich nur bei Häusern mit gutem Wärmeschutz. Wer ungedämmte Wände hat, kann eine Wärmepumpe nicht günstig und klimafreundlich nutzen. Die Vor- und Nachteile der Wärmepumpe sind abhängig davon, ob es sich um eine Wasser-, Erd- oder Luftwärmepumpe handelt. Die beste Energiebilanz haben Wasser- und Erdwärmepumpen. Luftwärmepumpen sind zwar weniger aufwändig, schneiden im Schnitt aber schlechter ab.
Vorteile:
Nachteile:
Lies auch unseren Artikel zu Wärmepumpen, um noch mehr zu diesem Thema zu erfahren.
Das beste umweltfreundliche Heizsystem bringt nichts, wenn die erzeugte Energie durch eine schlechte Dämmung gleich wieder verloren geht. Um Wärmeverlust über Fassade, Fensterflächen und Dach zu beheben, kann eine Sanierung nötig sein. Aber auch kleine Dinge können deinen Energieverbrauch reduzieren:
Lesetipps:
Du möchtest ein energieeffizientes Eigenheim bauen? Unsere Seite zum Energiesparhaus stellt die verschiedenen Varianten vor.
In unserem Artikel „raus aus Öl und Gas“ erfährst du, wie die österreichische Bundesregierung den Wechsel zu einer nachhaltigen Heizung fördert.
Tipps für die Wärmedämmung im Zuge einer Sanierung liest du in unserem Artikel Richtig Dämmen – so hält dein Haus dicht.
In unserem Artikel zum Thema Fernkälte erfährst du, wie beispielsweise in Wien Fernkälte herkömmliche Klimaanlagen ersetzt.